Berlin, Juni 2007

Nachdem die Familie Langbehn im letzten Jahr Rom unsicher gemacht hat, war 2007 Berlin dran.

Da wir in drei Tagen möglichst viel schaffen wollten, musste alles zack zack gehen. Raus aus'm Zug, rein ins Hotel, Gepäck auf's Zimmer, Pipi machen und ab dafür.

 

Den kleinen Blauen hätte ich auch gerne!

Schnell noch einen Überblick in der Lobby gesammelt.
Da wartet morgen früh das Frühstück.
Sehr einladend. Da weiß man doch, worauf man sich nach einem langen Stadtbummel freuen kann.
Aber die Marlene-Bar muss leider noch warten.
Bei schwülen 30ºC machen wir uns auf den Weg zum Zoo.

Zum Glück ist es nicht weit, der Eingang ist nur fünf Minuten vom Hotel entfernt. Auf der Frühstücksterrasse kann man morgens die Tiere hören.

Das Elefantentor an der Budapester Straße. Zum Glück sind nur wenige Besucher im Zoo, aber es ist ja auch erst Donnerstag.
Bevor überhaupt irgendwas geht, wird erstmal gegessen. Das Frühstück liegt schon Stunden zurück, und entgegen der Familiengewohnheiten haben wir im Zug bis auf ein paar Kekse nix genascht.

 

Gratis zum Salat gab es diese "lustigen" Knut-Masken.

Neben dem Pinguinbecken fand ich das Nilpferdbecken am tollsten. Durch eine Glaswand konnte man sehen, was sich unter Wasser abspielt. So träge, wie man denkt, sind Nilpferde jedenfalls nicht.
Neidvoller Blick auf das Anwesen der Giraffen. Wozu brauchen die so ein Haus, das können die lieber mir geben.

Knut haben wir natürlich auch gesehen. Er ist deutlich gewachsen, dreckig und schrie die ganze Zeit, da er gerade von seinem Pfleger entwöhnt wird und alleine auf seinem Felsen sitzen muss.

Weitere Bilder von Knut und anderen Tieren erspare ich mir hier. Zum Zoo bleibt zu sagen: "Kennst du einen, kennst du alle!" Auch wenn die Berliner aufschreien mögen, Hagenbeck kann locker mithalten.

Drei Stunden Zoo schlauchen, aber wir sind ja nicht zum Spaß hier. Jetzt ist Kultur dran!
"Eine Spreefahrt, die ist lustig..."

Ich kann nur jedem empfehlen, eine dieser Spreefahrten zu machen. Berlin mal aus einem anderem Blickwinkel. Man kann Touren von 1 bis 7 Stunden buchen. Wir haben uns für die 1stündige entschieden.

 

Schloss Bellevue
Das Kanzleramt am Spreebogenpark, eines der größten Regierungshauptquartiere der Welt (8-mal so groß wie das Weiße Haus in Washington). Auch als "Elefantenklo", "Kohllosseum" oder "Kanzlerwaschmachine" bezeichnet.
Der neue Hauptbahnhof
Durch die vielen, oft sehr niedrigen Brücken über Spree und Landwehrkanal wird das Aufstehen während der Fahrt zur Mutprobe.
Die Museumsinsel mit dem Bodemuseum an der Front erscheint rechts. Seit 1999 Weltkulturerbe der UNESCO.
Der ehemalige Palast der Republik, bzw. das, was von ihm übrig ist.
Durch eine Schleuse müssen wir auch und werden um 1,5 Meter angehoben.
Am Märkischen Ufer mit seinem historischen Hafen ist unsere Fahrt zu Ende.
Wir beschließen, zu Fuß zum Hotel zurück zu gehen und unterwegs irgendwo noch etwas zu essen.

 

Und ein schönes Plätzchen direkt an der Spree ist schnell gefunden.
Die Erfahrung, die wir am ersten Abend mit der Bedienung des Lokals gemacht haben, sollte sich, bis auf eine Ausnahme (die Kellnerin in der Hotelbar), ständig wiederholen. Es hat jedes Mal ewig gedauert, bis wir bedient wurden, bis dann das Essen kam und bis wir bezahlen konnten. Und ob die Unfreundlichkeit der Kellnerinnen an der für uns ungewohnten Berliner Schnauze lag, oder sonstwie normal ist, kann ich auch nicht sagen.

Wahrscheinlich sind wir Kieler einfach nicht locker genug.

 

 

Das Essen haben wir auf dem Weg zum Hotel wieder abgelaufen. Von der Museumsinsel bis zum Zoologischen Garten ist es jedenfalls kein Katzensprung.

Darum erstmal in den Pool zum Abkühlen. Sehr praktisch ist der Pool-Lift, man muss nicht mit Badesachen durch die Lobby, sondern landet direkt im "Vitality Club"!

 

An der H2O-Bar einen Cocktail bestellt und rein in die Fluten.
Um 23Uhr sind wir dann todmüde in die Betten gefallen.
Nach einem opulenten Frühstück haben wir uns am Freitag morgen wieder Richtung Museumsinsel auf den Weg gemacht. Diesmal allerdings mit der U-Bahn. Wir mussten schließlich unsere Kräfte schonen.

Unterwegs trafen wir auf eine Herde Trabanten.

 

Man kann diese Trabis mieten und damit die Stadt erkunden.
Das B von Berlin könnte auch für "Baustelle" stehen! Egal wo wir unterwegs waren, es gab immer mindestens eine Baustelle an der Straße oder einem Gebäude.
Hier nochmal die Überreste von Erichs Lampenladen.
Wir betreten die Schlossbrücke.
Das anstrengendste haben wir an den Anfang unseres Tagesprogramms gesetzt: Das Pergamonmuseum.

Es beherbergt die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst.

Der Pergamonaltar
Das Ischtar-Tor, eines der Stadttore von Babylon. Es wurde, sowie die Prozessionsstraße, von Nebukadnezar II (605-562 v. Chr.) errichtet. Babylon war die Hauptstadt Babyloniens und lag am Euphrat im heutigen Zentral-Irak.
Der Berliner Dom

Die Hof- und Denkmalskirche der Hohenzollern. Wer den Stil italienischer Hochrenaissance und des Barock mag, ist hier richtig. Es ist die schönste evangelische Kirche, die ich je gesehen habe.

In der Gruft kann man sich die Prunksarkophage der Hohenzollern ansehen. Es ist wirklich beeindruckend.

Die Kuppel des Doms kann man auch besteigen und wird mit einem sensationellen Blick über Berlin belohnt.
Nach dem anstrengenden Kuppelaufstieg bei den hochsommerlichen Temperaturen sah die Spree sehr verlockend aus.
Erfrischung mussten wir uns aber anderweitig besorgen. Hier haben wir etwas Leichtes zum Mittag gegessen und ein bisschen gebummelt.
In den vielen kleinen Höfen verstecken sich interessante Geschäfte.
Ein Stückchen weiter die Oranienburger Str. hinauf steht die neue Synagoge. Um hinein zu kommen muss man durch eine Sicherheitsschleuse, vergleichbar wie die auf einem Flughafen.
Gerne hätten wir in dem Café im Fernsehturm am Alexanderplatz ein Eis gegessen. Leider war es so voll, dass wir unten am Fahrstuhl in einer langen Besucherschlange hätten warten müssen, bis oben Plätze frei werden.
Also sind wir lieber in das Sony-Center am Potsdamer Platz gegangen.
Diese Entscheidung wurde belohnt. Allein die Kuppel (s. vorheriges Bild) ist schon sehenswert.
Im Sony-Center kann man zwischen vielen Bars und Restaurants wählen und auch teuer wohnen, wenn man möchte.

Ein IMAX 3D!! Ich war in Kapstadt schonmal in einem normalen IMAX, aber in 3D kannte ich es noch nicht.

 

Die Filme gehen nicht sehr lange, höchstens 45 Minuten. Das reicht eigentlich auch, weil es sehr anstrengend zu gucken ist. "The Haunted Castle" hieß der Streifen.

Wir waren aber absolut begeistert. Man sieht den Film nicht nur, man ist mittendrin. Toll, toll, toll!!!

Samstag Abend sind wir wieder hin, diesmal gab es "Unterwasserwelten".

 

 

Der Marlene-Dietrich-Platz mit dem Adagio. Dorothee kannte den Club aus ihrer Lieblingsserie "Berlin, Berlin" und hätte gerne mal rein geschaut. Er macht aber erst spät auf, da er ein Nachtclub ist. Die vielen Fotos von Prominenten am Eingang ließen uns überlegen, ob wir abends zum Star-watching wiederkommen sollen.
Ein Haken auf unserer Tagesliste fehlte noch: Der Reichstag.
Es war schon nach sieben und die Leute standen immer noch Schlange.

Da wir schon müde genug waren und diesen Tag jede Menge Treppen gestiegen sind (allein schon x-mal die U-Bahn rauf und runter), wollten wir nicht auch noch 45 Minuten warten, um die Kuppel raufklettern zu können.

Dann muss der Reichstag eben bis zum nächsten Mal warten.
Also zurück zur U-Bahn-Station "Unter den Linden", vorbei am Adlon, wo wir auf  Paparazzi und Polizei stießen. Die Polizei sperrte gerade eine Seitenstraße am Nebeneingang des Hotels.

Später hörten wir, das Tom Cruise in der Stadt war. Ob es wohl seine Ankunft war, die erwartet wurde?

Das Motto des Samstags: Shopping! Durch starke Gewitter in der Nacht mit sintflutartigem Regen, war es morgens angenehm kühl, regnete aber hin und wieder.

Zuerst war das KaDeWe dran, das nahe an unserem Hotel lag.

Während Mami und Dorothee sich Richtung Friedrichstadt Passagen auf den Weg machten, wollten Katharina und ich unbedingt noch in das Medizinische Museum der Charité.

Der Raum mit den Exponaten war kleiner, als ich ihn mir vorgestellte hatte, aber sehr interessant.

Erstmal den Stadtplan checken. Wie kommen wir vom riesigen Charité-Gelände nun zur Friedrichstraße?

In der Galerie Lafayette.

Sie beherbergt viele internationale Designer, Berliner Szenelabel und man kann aus einer riesigen Auswahl französischer Delikatessen wählen. 

Dorothee im Shoppinghimmel!
Katharina im Shoppinghimmel!

Wenn man wie Austin Powers wohnen möchte, ist man im DOM an der richtigen Adresse.

Für was soll man sich bloß entscheiden? Und wie soll man das alles mit nach Hause kriegen?

Der Verkäufer im DOM ist auch Kieler und kann es kaum erwarten, bis er im Urlaub endlich wieder nach Hause kann. Er vermisst die blühenden Rapsfelder und das Meer. Man lernt seine Heimat wohl erst wirklich zu schätzen, wenn man woanders lebt.
Der Department-Store im Quartier 206.

Hier findet man  von Dior über Louis Vuitton, Manolo Blanik, D&G, Strenesse, Mark Jakobs bis zu Prada alles, was das Herz eines Fashion Victims mit goldener Kreditkarte höher schlagen lässt.

 

Für uns Normalsterbliche ist es aber schon lohnenswert, sich die schöne Architektur anzusehen und einen Blick auf Mode und Accessoires zu werfen, die man sonst nur im Fernsehen sieht.
Am unteren Ende der Friedrichstraße stößt man auf den Checkpoint Charlie. Nur immer den Touristenmassen hinterher.
Hier kann man auch nette DDR-Souveniers kaufen, wenn man denn will.
Die Verlaufslinie der Mauer kann man auch heute noch durch die ganze Stadt verfolgen.
Nachdem die Friedrichstraße abgerast ist, geht es auf den Ku'damm.

Da wir das Café Krantzler erst nicht finden konnten, wurde eben im Reinhard's Kuchen gegessen. Auf unserem Rückweg den Ku'damm runter haben wir das Krantzler dann gefunden. Pech!

Ganze Hundertschaften, inklusive Wasserwerfern, düsten an uns vorbei Richtung Stadtmitte zu einer Demo.
Mal hören, wie es den Daheimgebliebenen so geht.

"Wie, es ist kalt und regnet seit Tagen? Das tut uns aber leid! Hier im Zimmer ist es auch kalt, Klimaanlage sei Dank."

Der letzte Abend, die letzte U-Bahn-Fahrt vom Potsdamer Platz Richtung Hotel. Man sieht uns die Strapazen an.
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen.
Fazit von drei Tagen Berlin: Wir haben viel gesehen, Blasen an den Füßen, müde Beine und mal wieder festgestellt, dass wir in der Provinz leben.

Aber spätestens als wir das stickig-schwüle Berlin verließen und am Kieler Bahnhof die frische Ostseeluft einatmeten, waren wir wieder versöhnt.

Eigentlich hätten wir viel mehr Zeit für die Stadt gebraucht, aber das ist ja meistens so. Ein guter Grund, nochmal wieder zu kommen.